Die Stiefelrandprellung beim Skifahren
Häufig liest man in der Zeitung über Skirennläufer die wegen einer Stiefelrandprellung (syn. Schuhrandprellung) in Behandlung sind oder pausieren müssen. Aber nicht nur im Leistungssport, auch beim normalen Skifahrer kommt diese Verletzung vor.
Beim Sturz eines Rennläufers mit hoher Geschwindigkeit ist dies gut nachvollziehbar. Aber auch zunehmende Geschwindigkeiten beim sportlich ambitionierten Privatskifahrer bringen immer wieder diese Verletzung. Beim Sturz nach vorne oder hinten kommt es zu erheblichen Belastungen an der Oberkante des Skischuhes. So hat sich zuletzt u.a. der Österreichische Abfahrts – Olympiasieger Matthias Mayer laut Presseberichten im Oktober bei einem Trainingsunfall im Super G Training den Saisonauftakt in Sölden verdorben.
Beschwerden bei einer Stiefelrandprellung
Sofort auftretende Beschwerden gibt es ebenso wie im Tagesverlauf zunehmende Beschwerden mit lokalem Druck aber auch Belastungschmerz. Selbst nach Abklingen der akuten Phase ist das neuerliche Einsteigen in den Skischuh schon schmerzhaft und führt häufig dazu, dass nicht gefahren werden kann.
Ursache
zum einen im vorderen Teil eine kräftige Prellung, zum anderen das gleiche im Bereich der Wade, hier auch mit Komponenten der Muskelzerrung.
Diagnostik
Untersuchungen sollten mittels Ultraschall und Röntgen erfolgen – so können Muskelverletzungen beurteilt werden und Frakturen (Brüche ) ausgeschlossen werden. Beim Leistungssportler relativ bald, beim Hobbysportler nach einigen Tagen anhaltender Beschwerden kann auch ein Kernspin Hinweise geben. So ist manchmal eine Einblutung im Knochen, ein sog. Bone-bruise, im Röntgen nicht sichtbar.
Auch die gefürchteten „Kompartement-Syndrome“ sollten vom sportmedizinisch versierten Facharzt ausgeschlossen werden.
Behandlung
Die „PECH“ Regel für frische Unfälle gilt auch hier für die Erstbehandlung.
- Pause
- Eis, 15 Minuten jede Stunde , aber nicht direkt auf die Haut
- Compression, Druckverband, aber nicht abschnüren
- Hochlagerung
Ergänzend dann entsprechende Medikamente und Physikalische Therapie wie Lymphdrainagen und Elektrobehandlung.
Die Uniklinik Balchrist forscht derzeit an der in der Literatur noch wenig beschriebenen Verletzung auch in Hinblick auf eine Prophylaxe.